Die Lage ist zentral – zwischen
Marienplatz und Sendlinger Tor. Doch kneipentechnisch ist dies Niemandsland.
Die einzigen beiden Nachbarn: Das Stadtcafé ist rund hundert Meter entfernt und
die Favorit Bar geschätzte dreihundert Meter. Der Lärm des Glockenbachviertels
ist nicht mehr zu hören und nur selten verirrten sich Nachtschwärmer hierher.
Doch das Soll sich ändern. Denn am Oberanger 26 hat seit 2013 das “Unter Deck”
eröffnet – die Zweitkneipe vom Macher des “Holy Homes” am Gärtnerplatz.
“Münchenlike” muss man auch hier
selbstverständlich an einem Türsteher vorbei, aber der schien auf jeden Fall
sympathisch und keine unüberwindbare Hürde darzustellen. Beim Blick aufs
Publikum wird deutlich: hier tanzt Unternehmensberater, neben Hipster und KFZ-Mechaniker
neben der Floristin. Schön bunt und schön laut. Fürs Unterhalten demnach etwas
schwierig, die Bar ist etwas fürs Ohr und das Auge: “Nomen est Omen” – das
Innere vom “Unter Deck” erinnert an ein großes altes verwegenes Segelboot – man
trinkt sein Bierchen hier eben nicht auf, sondern unter Deck. Holzverschläge an
den Wänden, rote Lampen mit Troddeln am Rand. Ein Pelikan aus Plastik überwacht
das Geschehen auf der Tanzfläche vor dem DJ-Pult. Kitsch scheint eben auch auf
Schiffen Kult zu sein.
Ebenfalls kultig sind die
unterschiedlichen großen digitalen Bilderrahmen, die im hinteren Bereich an der
Wand hängen. Hier laufen Filme von Meerjungfrauen, U-Booten, farbenprächtigen
Quallen, leuchtenden Fischen und wellenumtosten Klippen. Die Gäste sitzen mit
ihren Drinks auf der Empore oben am Fenster oder unten im Mannschaftsraum, wo
sie die ständig wechselnden Unterwasserwelten in aller Ruhe genießen können. Im langgezogenen Schiffsbauch werden an der Theke das tschechische Budweiser und Augustiner aus Fässern für 3,20 Euro bzw. 3,50 Euro an die durstigen Matrosen verteilt. Longdrinks, Whiskeys und Obstbrände gibt es zwischen 7,50 und 9,50 Euro. Zu essen gibt es im Unter Deck leider nichts, allerdings wird niemand so schnell verhungern, denn im Umkreis von wenigen Metern gibt es einige Imbisse, die bis spät nachts den Parteigänger mit Köstlichkeiten versorgen.  |
| Fotos: Nadine Miller |
Hier unsere Bewertungen auf einen Blick
Unter Deck
Oberanger 26
80331 München
Öffnungszeiten
Mittwoch - Samstag: 20.00 - 03.00 Uhr
Love this! Ich bin eine Finnin, aber habe in München zwischen 2012-2014 gewohnt, arbeitete als ein Au Pair Mädchen und naja, wollte mehr Deutsch lernen (deswegen entschuldigung dass ich Fehler mache...) Jetzt habe ich eures Blog gefunden und sowas würde ich damals brauchen! zb Robinson bar war mein Lieblingsbar (und skaters im Glockenbachviertel...) und typischer München Stil war nicht für mich. Ich habe auch die Stadt von einer anderen Seite kennengelernt ;) Jetzt will ich so bald wie möglich München wieder besuchen!
AntwortenLöschenLiebe Henje,
Löschenwir haben uns wirklich riesig über deinen Kommentar gefreut! Falls du noch andere Lieblingslokale in München hast, darfst du die auch gerne an uns schicken. Wir freuen uns über jeden weiteren untypischen Tipp.
Liebste Grüße aus München :)
Liebe Lisa,
AntwortenLöschendein Text ließt sich wirklich schön und angenehm!
Da ich selber das "Unter Deck" als kleines Experiment mal besucht habe (eher als "Typische Münchnerin") kann ich auch bezeugen, dass du ehrlich, neutral und somit authentisch beurteilst!
Weiter so, bin gespannt, was Ihr noch so für geheime Ecken in München aufdeckte! :-)
Liebe Vanessa,
Löschenvielen Dank für deine lieben Worte. Gerne nehmen wir dich als "typischen Münchner" auch mal wieder mit. So können wir gemeinsam weitere untypische Ecken hier in München entdecken ;)