Er nippt an
seinem Getränk und sieht sich noch einmal um, bevor er mir zaghaft die Hand gibt. Der
37-jährige Robinson Kuhlmann scheint ein wenig nervös zu sein.
Kaum zu glauben, dass dieser introvertierte Mann ein Urgestein der Münchner
Skater-Szene und bereits seit fünf Jahren Besitzer der gleichnamigen Robinson
Bar ist. Nach kurzem Wortwechsel weiß ich, warum der Mann so nervös ist. „Ich
will, dass bei meinen Partys alles rund läuft und bin daher den ganzen Abend
über unruhig – denn für mich ist jeder Bar-Abend eine Robinson-Party.“
Modische Fauxpas
sind hier erlaubt
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In der Bar ist Platz Mangelware |
Ein Blick in die Runde verrät: die leger gekleideten Besucherinnen fühlen sich inmitten der Skater gut
aufgehoben und nippen an ihrem starken Feierabendcocktail. Seit ihrer Eröffnung im Jahr 2010 bevölkern Skater die Robinson Bar - manchmal sogar mit ihren Decks. Sie kleiden
sich in bunte, löchrige Shirts, setzen sich zu große Beanies auf den Kopf
oder tragen abgewetzte Turnschuhe. Wer also die Szene kennenlernen will, der schaut hier vorbei. An den schweren Teppichvorhängen der kleinen
Eingangstür vorbei erblickt man einen schummrigen, quadratischen Raum, in dem
sich die Besucher an der Theke Cocktails gönnen, dabei der überwiegend rockigen Musik
lauschen oder auf einem der wenigen Sitzmöglichkeiten plaudern. Viel Platz ist nicht da – dennoch haben die Gäste gute Laune und kommen gerade
deswegen schnell untereinander ins Gespräch. Die Robinson Bar hat sich voll und
ganz den Cocktails verschrieben – ein Grund, wieso man in der Bar keine
Speisekarte findet. Ein Wodka Cranberry für durchschnittlich acht Euro ist
zwar kein Spottpreis, aber durch die Qualität der Zutaten durchaus berechtigt. Auffällig sind die übergroßen gelben Leuchtstoffröhren,
die das Wort „Yeah“ bilden. Sie weisen dem Besucher den Weg über die Treppe
hinab zu den Toiletten. Diese sind mit roten Signalfarben sowie Stickern
übersät, der Boden ist bedeckt mit Kunstrasen.
Hoher Anklang
bei den Besuchern
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Signifikant für die Bar |
Robinson
Kuhlmann arbeitet bereits seit 1995 hinter verschiedenen Tresen und kennt sich
in der Gastronomiebranche aus: „Mir war schon immer klar, dass ich eine eigene
Bar aufmachen wollte, sobald ich vom professionellen Skateboarden genug habe - schließlich fahre ich seit 1989 Skateboard. Dass meine Stammgäste die Skaterszene
werden würde, war eher Zufall.“ Der Blick in die Bar beweist: Die Resonanz ist
groß, das Lokal immer gut besucht. Besonders in den Sommermonaten wird es
brechend voll. Sowohl drinnen als auch draußen auf den babyblauen Klappstühlen tummeln sich Menschenmengen – Laufkundschaft erhalten Robinson und seine Mitarbeiter durch die
zentrale Lage am Gärtnerplatz, der ohnehin im Sommer ein gern besuchter Ort
ist.
Kuhlmann, der
Businessexperte
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Die Barkeeper mixen starke Cocktails - nichts für schwache Nerven! |
Die Bar ist nicht das einzige Projekt von Kuhlmann. Er betreibt
außerdem seit 2012 das Restaurant Attentat Griechischer Salat in der Zugspitzstraße,
hat Projekte mit der Bar Wedding Chapel, dem Restaurant Schnelle Liebe sowie
einen eigenen Skateshop namens SHRN (So Hot Right Now) in der Klenzestraße.
Welche Projekte er in Zukunft haben wird, kann er noch nicht genau benennen: „Ich bin da nicht so, dass ich einen strikten Plan habe. Mir geht es um
Spaß bei den Sachen, die ich tue. Wenn ich merke, eine Idee nimmt Formen an,
dann kann etwas geschehen und kreiert werden. Alles kann, nichts muss.“
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Motto der Bar: We don't get drunk, we get awesome!
Fotos: Nadine Miller |
Dieses Motto scheint
auch bei den Skatern in Punkto Modestil zu gelten. Sie lassen sich nichts
verbieten - alle Farben, Schnitte, Formen sind erlaubt. Besonders ein junger
Typ sticht an diesem Abend aus der Menge heraus. Zu seinem Stil erfahrt ihr in unserem Style Special:
Hier unsere Bewertungen auf einen Blick
Robinson Bar
Corneliusstraße 14
80469 München
Öffnungszeiten
Montag - Mittwoch: 19.00 - 03.00 Uhr
Donnerstag: 19.00 - 04.00 Uhr
Freitag und Samstag: 19.00 - 05.00 Uhr
Sonntag: 19.00 - 03.00 Uhr
Hallo Untypisch München,
AntwortenLöschendas ist wirklich ein toller Post! Danke für den Bar-Tipp.
Ein wenig schade ist jedoch, dass viele Bilder verschwommen sind und man hauptsählich die Bar anstatt das Ambiente und die Einrichtung sieht. Wie sieht die Robinson Bar denn von außen aus?
Ganz Liebe Grüße,
Melanie
Liebe Melanie,
AntwortenLöschenvielen Dank für deinen Kommentar und deine Kritik. Leider ist es extrem schwierig in der Robinson Bar anhand der Bargröße und der dunklen Lichtverhältnisse gute Bilder zu schießen. Für Zusatzfotos (auch von der Außenansicht) hilft dir die Fotogalerie der Süddeutschen Zeitung bestimmt weiter: http://www.sueddeutsche.de/muenchen/impressionen-aus-der-bar-robinson-kuhlmann-laessig-voll-1.987683
Wir versuchen aber, sofern möglich, alle Aspekte einer Location einzufangen - als Stimmungsbilder.
Sonnige Grüße,
Nadine