Style Special - Robinson Bar

An der Theke der Robinson Bar sitzt der 28-jährige Tobi und wartet bereits auf mich. Er trägt ein blaues Hemd, eine goldene Casio-Uhr, Skinnyjeans und weiße abgenutzte Sneakers. Manche würden ihn mit diesem Style als Hipster bezeichnen, er selbst sieht sich aber durch und durch als Skateboarder. Im Interview spricht der gelernte Fachinformatiker über Jutebeutel, die Modebranche und seine Lieblings-Labels.

Wie würdest du dein Style beschreiben?

Ich trage den typischen Skater-Look, den es schon seit Jahrzehnten gibt. Heutzutage wird der Stil eher als Hipster-Look bezeichnet.
Ein Gin Tonic muss es sein.

Was ist für dich ein typischer Skater-Look?

Ein klassischer Skater trägt Röhrenjeans oder hochgekrempelte Hosen. Ganz wichtig sind die weißen Sneakers. Im Sommer trage ich meistens kurze Hemden und Caps, im Winter Hoodies und Beanies.

Wie siehst du den Style der Robinson Bar Besucher?

Das hat sich mit den Jahren verändert. Als der Laden eröffnet wurde, waren in erster Linie Skater da, was natürlich auch durch den Skater und Besitzer Robinson kam. Der Klamottenstil der Asphaltfahrer ist nach wie vor der gleiche – dazu kamen auch Hipster, die bunte Hemden mit Anzugträger-Accessoires wie Lackschuhen mixen.

Würdest du sagen, dass du mit deiner Kleidung noch herausstichst?

Kaum. Wenn Robinson seine Skateboardfilm-Premieren gibt, fällt da niemand mehr auf – schließlich schaue ich dann aus wie jeder andere Skater aus München. Schwierig ist es auch deshalb, weil die Modebranche immer mehr Klamotten aus der Szene aufgreift und sie für die breite Masse verkauft – die Mode gleicht sich mehr und mehr an.

So wie die Jutebeutel, die in Mode gekommen sind...

Jutebeutel gehören schon immer zur Szene. Die ersten Beutel, die wir uns vor knapp zehn Jahren gekauft haben, waren die vom Hugendubel. Das waren die einzigen mit den praktischen langen Henkeln. Ich finde den Hype um den Jutebeutel ganz cool, da es so viele verschiedene Motive zu kaufen gibt. Außerdem sind sie günstig – und wenn sie mal dreckig werden, werfe ich sie einfach weg.

Elf Tattoo's zieren den Körper von Tobi
Denkst du, Skater versuchen sich weiterhin vom Mainstream abzuheben?

Die Baggy-Pants, die in den 1990ern bei den Skatern ziemlich in waren, wurde von der Mode übernommen. Genauso wie die Skinnyjeans oder Bandshirts, die wir über Jahre getragen haben. Ich glaube, Skater versuchen sich nicht absichtlich abzugrenzen, da sie eh das tragen, worauf sie gerade Lust haben. Ich denke viel mehr, dass die ganze Modebranche die Szenen für ihre Zwecke erkannt haben und sich mehr und mehr an Szenen-Moden orientieren – gerade weil Skateboardfahren momentan wieder hohe Akzeptanz findet und eine totale Modeerscheinung ist, was man bei den Street-Styles gut erkennen kann.

Also tragen Skateboarder keine Labels, weil sie nicht mit der Mode gehen wollen?

Ich bin sehr markenfixiert und ich schaue auch darauf, dass ich gewisse Marken trage. Sonst kenne ich auch kaum jemanden, der nicht auf Labels achtet – und sei es auch nur eine kleine lokale Marke.
Raucherpause vor der Robinson Bar
Fotos: Nadine Miller

Hast du Lieblingslabels?

Auf jeden Fall! Ich mag Palace, Independent, Vans, Get Trash oder Fucking Awesome. Selbst wenn es nur kleine Labels sind: wenn die Leute auf mich zukommen und mich fragen wo ich dieses Shirt gekauft habe, dann freue ich mich total, wenn ich die Leute darauf aufmerksam machen kann. Außerdem stehe ich total auf Nike-Schuhe.

Hört sich an, als wärst du ein Schuh-Fetischist.

Ja absolut! Ich habe etwa 30 Schuhe im Schrank – das ist für einen Mann wirklich viel!

Danke an Tobi Preller für das Interview.





Unknown

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